Gemeinsam mit meinem Ehemann Thomas haben wir uns schon vor Jahren dazu entschieden unseren Bauernhof ganz bewusst anders zu führen. Wir wollten nie einfach „nur“ Tiere halten, „nur“ Fleisch verkaufen. Wir wollten etwas aufbauen, das verbindet, – zwischen Stadt und Land, – zwischen Mensch und Tier, – zwischen Tradition und Innovation.
Und wie das Leben halt so ist, waren es nicht immer die einfachsten Wege, die uns dahin geführt haben, wo wir heute stehen. Ein Wendepunkt kam als uns Vegetarier und Veganer direkt kritisiert haben – dafür, dass wir unsere Tiere züchten um sie zu schlachten. Die Gespräche waren nicht immer leicht, manche Worte haben mir wirklich weh getan. Aber sie haben auch etwas in uns ausgelöst: den Wunsch, neue Wege zu finden. Wege, die verbinden statt spalten. Wege, die zeigen, dass Landwirtschaft nicht schwarz-weiß ist. Und so wurde aus Kritik eine Idee – und aus der Idee das Projekt SHOAFship.
Was ist SHOAFship überhaupt?
SHOAFship ist mehr als nur ein Projekt. Es ist ein Lebensgefühl – für uns am Hof und für alle, die ein Teil davon werden wollen. Im Kern geht es darum, dass du bei uns ein Mutterschaf „mieten“ kannst. Nicht virtuell, nicht auf einem Blatt Papier, sondern ganz real, hier bei uns am Hof. Du suchst dir dein Schaf aus, gibst ihm vielleicht sogar einen Namen und erfährst regelmäßig, wo es gerade weidet oder in welchen Stall es sich gemütlich gemacht hat.
Je nach Variante bekommst du einen Großteil deines Einsatzes in Form von Lammfleisch, Lammfellen, Schafwollpellets (Dünger) oder anderen Hofprodukten zurück. Du bekommst nicht nur etwas „für dein Geld“, sondern vor allem Einblick – in unsere Arbeit, unsere Philosophie, unseren Alltag.
Das Glücksschaf – danke, liebe Veganer:innen!
Die wohl schönste Variante – und die, die uns ganz besonders am Herzen liegt – ist das Glücksschaf. Es ist genau wegen jener Menschen entstanden, die uns kritisch gegenüber standen. Und heute sagen wir: Danke!
Ein Glücksschaf ist ein Schaf, das nie wieder Lämmer gebären muss. Kein Zuchtziel, kein wirtschaftlicher Druck. Es darf einfach leben. Fressen. Wiederkäuen. Schlafen. In der Sonne dösen. Streicheln lassen. Wieder fressen. Und irgendwann, auf ganz natürliche Weise, sterben – als echtes Hofmitglied.
Manche dieser Schafe haben wir mit unserer Tochter großgezogen – mit Fläschchen und Herzblut. Und jetzt laufen sie draußen auf unserer Wiese, kommen vorbei, wenn ich gerade draußen arbeite, stupsen mich an, wollen ein bisschen Zuwendung – und ziehen dann wieder weiter. Und ich sag’s euch: Das ist echtes Glück.
Gemeinschaft wächst dort, wo Platz dafür ist
Unsere Shoafship-Paten sind inzwischen ein bunter Haufen: Familien, Singles, Rentner:innen, junge Paare, Stadtmenschen, Landeier, Veganer:innen, Fleischesser:innen, Woll-Liebhaber:innen. Es entstehen echte Freundschaften. Beim Spazierengehen über die Weide. Beim gemeinsamen Stallausmisten oder beim Kaffee in der Sonne.
Immer wieder entwickeln sich aus diesen Begegnungen neue Ideen, neue Perspektiven, ein gemeinsames Lachen und manchmal auch ein ehrliches Gespräch über die großen Fragen des Lebens. Und manchmal hilft einfach jemand spontan beim Heu einbringen. Das ist für uns das echte Miteinander.
Landwirtschaft erleben
Wenn du das Gefühl hast, du willst Landwirtschaft nicht nur aus der Ferne betrachten, sondern erleben, begreifen, mitfühlen – dann könnte SHOAFship genau das Richtige für dich sein.
Ob als Fleischliebhaber:in, als Tierfreund:in oder einfach als jemand, der den landwirtschaftlichen Lifestyle wieder spüren möchte – bei uns ist jede:r willkommen. Und das meinen wir so. Ohne Wenn und Aber. Denn aus Unterschiedlichkeit entsteht oft das Beste.
Also: Bist du neugierig geworden? Dann komm vorbei, trink mit uns einen Kaffee, lern unsere Schafe kennen – vielleicht wartet dein Glücksschaf ja schon auf dich.
Herzlichst,
Deine Shoafbäuerin Gerhild